Presseartikel: Toggenburger Tagblatt

«Bergbauern-Erotik auf Hochglanzpapier»

 

Elias’ Zuhause ist ein Toggenburger Bilderbuchidyll. Ein Bauernheimetli mit 14 Kühen, Hühnern, Kaninchen und einem Bläss, hoch über dem Dorf Ennetbühl. «Wir melken noch mit dem Melkkessel, so wie früher », sagt der 18-jährige Maurerstift, ohne aber das beschaulich anmutende Bergbauernleben zu glorifizieren. Denn ein Auskommen ermöglicht der Hof nicht. «Mein Vater geht zusätzlich auswärts arbeiten und meine Mutter betreibt, als weiteres Standbein, die Alpbeiz Läubli.»

Aufgewachsen ist Elias Lusti zusammen mit sechs älteren Geschwistern, fünf Schwestern und einem Bruder. Inzwischen ist er der Einzige, der noch auf dem elterlichen Hof lebt. Als Model für die Boys-Ausgabe des Bauernkalenders 2022 hat er sich selber beworben. «Das Casting war auf Instagram ausgeschrieben und ich entschied spontan, das Abenteuer zu wagen und Bilder von mir einzureichen», sagt er. Die Fotos fanden Gefallen. Von den 100 Personen, die sich für die «Girls»- oder eben «Boys»-Ausgabe des Bauenkalenders beworben hatten, zählte er zu den 30, die zum Casting eingeladen wurden. Zur physischen Teilnahme kam es letztlich allerdings nicht: «Ich hatte ja nicht einmal die Autoprüfung », sagt Elias und ergänzt: «So wurde ich zu Hause gestylt, ins ausgewählte Outfit gesteckt und fotografiert.» 

 

Bizeps und Sixpack auch ohne Fitnesscenter 

Das Shooting der zwölf Besten fand dann im Juni auf dem Erlebnisbauernhof Weiernheim der Familien Kaufmann im luzernischen Winikon statt. Und zwar in Gruppen und an insgesamt fünf Tagen. 

Viel Einfluss auf die Posen, die Umgebung und die Story, welche die Fotos erzählen, hatte das Nesthäkchen im 12er-Team der Kalendermodels nicht. Obwohl verschiedene Szenen getestetund seine Meinung stets erfragt worden sei. «Ich hatte eigentlich nie etwas auszusetzen, verliess mich auf die Erfahrung der Visagistin, Coiffeuse und Stylistin und natürlich des Fotografenteams», sagt er. Und wie fühlte sich das sinnlich-attraktive Posieren mit entblösstem Oberkörper an? «Wirklich nervös war ich nicht. Denn etwas Erfahrung mit solchen Bildern hatte ich ja bereits», sagt Elias und begründet: «Es gibt ja auch auf Instagram oberkörperfreie Fotos von mir.»

Gestählte Muskeln, ein definierter Sixpack. Wie fleissig trainiert Elias Lusti dafür im Fitnesscenter? «Überhaupt nicht mehr», sagt er. Selbst das Schwingen habe er mit dem Beginn der Lehre aufgegeben. «Es fehlte einfach die Zeit, umso mehr, als ich mit 16 Jahren zu den Aktiven hätte wechseln müssen.» Aktiv sei er aber gleichwohl geblieben: «Ich helfe auf dem Hof mit und leiste auf der Baustelle täglich körperliche Arbeit. Das hält schon fit.» Mindestens ebenso entscheidend wie regelmässiges Training sei jedoch die Ernährung, betont Elias und lobt die heimische Küche: «Meine Mutter kocht halt extrem gesund.»

 

Viel Support und positive Rückmeldungen

Apropos Eltern: Wie haben denn diese auf den Model-Karrierestart ihres Jüngsten reagiert? «Erst glaubten sie, ich wolle sie, wie so oft, auf den Arm nehmen», lacht Elias. «Als sie schliesslich realisierten, dass der vermeintliche Witz purer Ernst war, fanden sie es aber cool.» Ähnlich locker hätten auch die engsten Kollegen reagiert. Und die meisten seien sogar extrem interessiert gewesen, hätten sich auch regelmässig nach dem jeweiligen Stand des Kalenderprojekts erkundigt. Und die Freundin? «Ich habe gar keine, also kein Problem», sagt Elias und lacht.

Das könnte allerdings ändern, wenn die druckfrischen Exemplare erst einmal verkauft und aufgehängt sind. Wenngleich sich die Fans des Ennetbühlers gedulden müssen, bis sie sein Bild für 31 Tage an der Zimmerwand betrachten können. Denn Elias ziert das Dezemberblatt des Fotokalenders.

Zehn Exemplare hat er als Freizeitmodel erhalten. An wen diese gehen, bleibt sein Geheimnis. Wer nicht zu den Beschenkten zählt, kann den Kalender übrigens auch käuflich erwerben: über den Handel oder direkt beim Herausgeber, der Calendaria AG in Immensee.

 

Quelle: Toggenburger Tagblatt 09.10.21, Andrea Häusler

 

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