Presseartikel: Schweizer Bauer

«Die Arbeit im Stall ist der perfekte Ausgleich»

Noemi, dein Bild ist an vielen Wänden zu sehen. Wie fühlst du dich dabei?
Es macht mich unheimlich stolz. Und ich fühle mich gut dabei. Dass ich es in den Schweizer Bauernkalender geschafft habe, ist für mich eine Ehre. Ich bin dankbar, dass ich ein Teil davon bin und ich diese tolle Erfahrung machen durfte. Ein grosses Dankeschön an alle, die mir das ermöglicht haben.

Was sagen dein Freund und deine Familie dazu?
Mein Partner war von Anfang an begeistert, dass ich mich beworben. Er hat mich dabei unterstützt. Er ist unheimlich stolz auf mich und freut sich riesig für mich. Er steht hinter jeder meiner Entscheidungen, solange ich glücklich dabei bin. Genau das ist doch bedingungslose Liebe. (lächelt) Meine Familie reagierte zuerst erstaunt. Sie haben nicht damit gerechnet, dass ich das durchziehen werde. Als es dann soweit war, konnten sie es kaum abwarten. Sie waren sehr neugierig auf das Ergebnis. Als mein Kalenderbild zum ersten Mal gesehen haben, waren meine Familie sehr stolz auf mich.

Wirst du oft auf dein Kalenderbild angesprochen?
Ich habe überwiegend positive Rückmeldungen erhalten. Das freut mich natürlich noch mehr.

Wieso hast du dich beim Bauernkalender beworben? Weshalb wolltest du dabei sein?
Ich wollte damit ein Statement setzen. Ich bin ein absoluter Gegner von Vorurteilen. Durch meine Berufswahl (Automobilfachfrau) wurde ich schon früh damit konfrontiert. Wenn eine Frau hohe Schuhe trägt, die Nägel gemacht hat oder sich schminkt, hübsch anzieht etc. Ist das dann ein Grund zu urteilen und zu sagen: «Dieses Barbie kann sicher nichts anderes als gut aussehen?» Nein, das ist es nicht! Mich machen solche Vorurteile traurig und wütend zugleich. Ich wollte eigentlich nur beweisen, dass auch sogenannte «Barbies» was im Kopf haben und alles erreichen können, wenn sie es wollen. Ich glaube, dies ist mir ganz gut gelungen.

Macht der Bauernkalender gute Werbung für die Schweizer Landwirtschaft?
Für meinen Geschmack hätte der Bauernkalender noch einen bisschen erotischer ausfallen können. (lacht) Es wäre schön gewesen, wenn alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer effektiv einen direkten Kontakt zur Landwirtschaft gehabt hätten. Aber im Grossen und Ganzen macht der Bauernkalender sehr gute Werbung für die Schweizer Landwirtschaft, finde ich.



Wie sieht dein Alltag momentan aus, was machst du beruflich?
Ich arbeite im Gebäudebetrieb und mache berufsbegleitend noch die Weiterbildung zum Hauswart EFZ. Durch die Weiterbildung habe ich eine neue, spannende Herausforderung angenommen und drücke nun erneut die Schulbank. Zweimal in der Woche gehe ich in den Stall und helfe beim Melken und Misten mit. Ich tanke dort neue Energie. Die Arbeit im Stall ist der perfekte Ausgleich zu meinem normalen Arbeitsalltag. Es bereichert mein Leben. Es handelt sich um eine muttergebundene Kälberaufzucht, die auf diesem Betrieb mit sehr viel Herz und Liebe gelebt wird. Ich bin sehr dankbar, einen so tollen Betrieb gefunden zu haben, wo ich mein Hobby ausüben kann und die Kälber zugleich bei ihren Müttern saugen dürfen.

Welche von deinen Alltagspflichten ist dir die liebste, welche magst du am wenigsten?
Am liebsten und am wichtigsten ist mir, dass ich am Morgen gesund und glücklich aufwache und ich arbeiten gehen darf. Klar gibt es Sachen, privat wie auch beruflich, die man weniger gerne erledigt. Aber gehört halt einfach dazu im Leben. Ich bin ein sehr optimistischer Mensch. Deshalb versuche ich auch aus Alltagspflichten, die ich nicht so mag, das Beste zu machen und positive Schlüsse zu ziehen.

Landwirtschaft ist…
Landwirtschaft ist für uns alle überlebenswichtig und etwas Wunderbares. Ich ziehe den Hut vor allen Bauern, die mit so viel Herzblut und Leidenschaft bei der Sache sind und ihre Freiheit zum Wohl der Tiere und der Natur einschränken oder gar opfern. Bauern sind ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Landes.

In welchem Bereich hat die Landwirtschaft die grössten Fortschritte erzielt?
Es gibt in der Schweiz immer mehr innovative junge Bäuerinnen und Bauern, die sich auf den Markt ausrichten und Neues wagen. Zum Beispiel in der Milchproduktion, wo sich bereits viele für das Produktionssystem der muttergebundenen Kälberaufzucht interessieren. Dies finde ich super. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass in Zukunft noch viele weitere Betriebe dieses System der Kälberaufzucht umsetzen werden.

Was wünscht du dir für die Zukunft der Schweizer Landwirtschaft?
Ich wünsche mir für die Schweizer Landwirtschaft, dass die Konsumierende im Laden so einkaufen wie sie abstimmen. Das heisst, dass sie den Mehrpreis für Schweizer Produkte bezahlen, die höhere Anforderungen erfüllen müssen. Und ich erhoffe mir, dass die muttergebundene Kälberaufzucht mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung erfährt.

Du zeigst dich im Kalender von der erotischen, leicht bekleideten Seite. Was für ein Typ bist du im «normalen» Leben?
Das ist eine gute Frage (schmunzelt). Ich bin definitiv sehr vielseitig. Da ich schon immer körperlich gearbeitet habe und mich für Technik interessiert habe, kann ich sehr gut in den Latzhosen oder in den Arbeitskleidern herumlaufen, das auch privat. (lacht). Ich packe gerne mit an und bin mir definitiv nicht zu schade, mich schmutzig zu machen. Das Wochenende verbringe ich auch mal gerne zuhause in Jogginghose und ungeschminkt. Selbstverständlich mache ich mich auch gerne hübsch für den Ausgang und ziehe mich entsprechend an. Das je nach Lust und Laune. Ich habe auch kein Problem, etwas mehr Haut zu zeigen. Ich finde, dass jeder Mensch das tun sollte in seinem Leben, was ihm Spass bereitet und glücklich macht, egal was die anderen sagen.

Wie wichtig ist gutes Aussehen deiner Meinung nach im Leben?
Leider wird heutzutage immer noch sehr viel nach dem Aussehen geurteilt. Dies finde ich sehr schade. Ich denke, wenn jemand ein gutes Herz hat, etwas auf dem «Kasten» hat und vor allem Wille vorhanden ist, ist doch gutes Aussehen nur zweitrangig. Oder nicht?

Ist gutes Aussehen bei Frauen wichtiger als bei Männern?
Nein, dieser Meinung bin ich nicht. Wichtig ist doch einfach, dass sich jeder, egal ob Frau oder Mann, wohl fühlt in seiner Haut. Man soll sich selbst gefallen, egal wie andere «gutes Aussehen» definieren.

Auf was achtest du bei einem Mann als Erstes?
Als Erstes achte ich bei einem Mann auf die Augen. Die Augen sind meiner Meinung nach der Spiegel der Seele. Danach schaue ich auf die Hände, ob diese gepflegt sind. Anschliessend blicke ich auf die Arme, die sollten schon männlich und kräftig sein. Die Schuhe finde ich auch wichtig, die können auch sehr viel über jemanden aussagen. (lächelt). Aber das sind ja natürlich nur Oberflächlichkeiten. Für mich ist das Gesamtpaket massgebend. Was nützt Dir ein Mann mit schönen Händen und sauberen Schuhen, wenn er einen schlechten Charakter hat? Genau nichts.

 

Zur Person

Dein erlernter Beruf: Automobilfachfrau
Der Beruf, den du heute ausübst: Mitarbeiterin Gebäudebetrieb, angehende Hauswartin
Lieblingsessen: Alles, Hauptsache deftig und natürlich lecker. Das Leben ist zu kurz für schlechtes Essen.
Hobby: Mithilfe im Kuhstall, Auto, Tattoos, Zeichnen und Malen
Lebensmotto/Spruch: Wenn Dir das Leben Zitrone schenkt, begiess es mit Tequila / Leben und Leben lassen

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